Hilfe aus der Apotheke

Warzenmittel

Mittel gegen Warzen

In der Apotheke sind verschiedene rezeptfreie Mittel gegen Warzen erhältlich. Sie basieren insbesondere auf den Prinzipien der Säurebehandlung und der Vereisung von Warzen. Auch natürliche Mittel gegen Warzen stehen zur Verfügung. Falls erforderlich, kann der Arzt auch rezeptpflichtige Arzneimittel gegen Warzen verordnen. Erfahren Sie hier alles über Wirkweise und Anwendung gängiger Warzenmittel.

Warzenmittel zur Säurebehandlung

Zu den säurehaltigen Warzenmitteln zählen sowohl Keratolytika (hornlösende Mittel) als auch Kaustika (Ätzmittel). Sie sind zum Beispiel als Warzentinktur, Warzenpflaster, Warzensalbe, Warzengel oder Anti-Warzen-Stift rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Zusätzlich gibt es auch höher dosierte Mittel zur Säurebehandlung, die aufgrund ihrer Aggressivität aber nicht frei verkäuflich sind und nur beim Arzt eingesetzt werden dürfen.

Wirkstoffe

Zum Einsatz kommen zum Beispiel Salicylsäure, Milchsäure oder Trichloressigsäure (teils in Kombination).

Wirkprinzip

Warzenentferner auf Säurebasis sollen die Warze „auflösen“. Die infizierten Bereiche können so allmählich abgetragen werden. Anschließend kann gesunde Haut nachwachsen.

Für welche Warzen geeignet?

Säurehaltige Warzenmittel eignen sich insbesondere zur Behandlung von Hand- und Fußwarzen. Dementsprechend häufig werden sie als Mittel gegen Dornwarzen oder auch gegen vulgäre Warzen eingesetzt.

Ob entsprechende Mittel gegen Warzen in Ihrem individuellen Fall infrage kommen, gilt es mit dem Arzt oder Apotheker zu klären.

Anwendung

Säurehaltige Mittel gegen Warzen werden in der Regel vom Patienten selbst wiederholt auf die Warze aufgetragen. Häufig ist es vor jeder Behandlung notwendig, die aufgeweichten Hautschichten zu entfernen (abfeilen):

Wichtige Hinweise
  • Diese Art der „Warzenentferner“ werden in der Regel mehrmals täglich angewendet.
  • Der vorgegebene Behandlungszeitraum sollte für eine effektive und nachhaltige Warzenentfernung unbedingt eingehalten werden. Der Grund: Virusbedingte Warzen neigen zum wiederholten Auftreten
  • Säurehaltige Warzenmittel sollten nicht mit der umliegenden, gesunden Haut in Kontakt kommen, da sie die Haut reizen können; zum Schutz kann eine Fettsalbe oder ein Pflaster eingesetzt werden
  • Nach der Behandlung sollten die Hände gründlich desinfiziert werden, um Warzenviren nicht auf andere Körperstellen zu verteilen
  • Beachten Sie immer die Packungsbeilage und informieren Sie sich, ob das Warzenmittel für die vorliegende Warzenart geeignet ist.
  • Keratolytika bzw. Kaustika sind nicht als Mittel gegen Alterswarzen geeignet

Rezeptfreie „Warzen-Vereiser“ zur Selbstbehandlung

Die Kryotherapie (also die Kältebehandlung) spielt bei der Entfernung von vielen Warzen eine wichtige Rolle.

Sie wird in der Regel vom Arzt mit flüssigem Stickstoff durchgeführt. Mitunter kann aber auch die Anwendung von rezeptfreien Vereisungsmitteln aus der Apotheke zur Warzenentfernung eingesetzt werden (z.B. Vereisungsspray für Warzen oder Vereisungs-Stift).

Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

Wirkstoffe

Frei verkäufliche Warzen-Vereiser enthalten zum Beispiel Dimethylether, Propan oder Stickstoffmonoxid.

Wirkprinzip

Durch extreme Kälte sollen die Zellen in der oberen Hautschicht zerstört werden (Nekrose).

Für welche Warzen geeignet?

Die Kryotherapie eignet sich für viele Hand- und Fußwarzen. Ob sie in Ihrem individuellen Fall infrage kommt, gilt es mit dem Arzt oder Apotheker zu klären.

Durchführung

Rezeptfreie Vereisungsmittel werden gemäß Packungsbeilage einige Sekunden lang direkt auf die Warze gedrückt bzw. gesprüht. Eine Wiederholung kann je nach Präparat notwendig sein. Beachten Sie dazu die Packungsbeilage.

Wichtige Hinweise
  • Das Vereisen der Warze kann teilweise kurz als schmerzhaft empfunden werden.
  • Im Anschluss an die Vereisung der Warze kann sich eine Blase auf der Haut bilden, die anschließend abfällt. Auch Rötung und Schwellung sind mögliche Begleiterscheinungen.
  • Bei diabetischem Fuß oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK, sog. „Schaufensterkrankheit“) ist das Vereisen der Warze nicht geeignet. Das gilt auch in der Schwangerschaft und Stillzeit.

Natürliche Mittel gegen Warzen

Zu den natürlichen Warzenmitteln zählen unter anderem:

  • Schöllkraut (z. B. als Creme oder Tinktur)
  • Thuja (aus dem Bereich der Homöopathie – äußerlich oder innerlich angewendet)
  • Teebaumöl, Rizinusöl oder Aloe Vera
  • Ringelblumensalbe

Für viele dieser Naturheilmittel gegen Warzen steht ein Wirksamkeitsbeleg allerdings aus.

Gut zu wissen:

Alterswarzen werden im Gegensatz zu anderen Warzen nicht durch Viren verursacht, sondern sind schlichtweg eine Alterserscheinung. Naturheilmittel mit antiviralen Effekten wie zum Beispiel Schöllkraut oder Teebaumöl sind hier also entsprechend wirkungslos.

Warzen Wann zum Arzt?

  • Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich tatsächlich um eine Warze handelt
  • Bei ausgedehntem Befall
  • Bei erfolgloser Selbstmedikation
  • Bei Hautrötung bzw. -reizung im Bereich der Warze/n
  • Wenn Warzen in Schwangerschaft oder Stillzeit auftreten
  • Bei Warzen im Genitalbereich (Feigwarzen)

Rezeptpflichtige Warzen-Medikamente

Rezeptpflichtige Warzenmittel, die vom Arzt verordnet werden können, sind zum Beispiel Lösungen oder Salben, die virushemmend wirken oder das Zellwachstum hemmen sollen.

Darüber hinaus können bestimmte Arzneimittel direkt in die Warze gespritzt werden. Hier kommen zum Beispiel Interferone zum Einsatz, also Mittel, die das Immunsystem beeinflussen können. Auch Antigene spielen bei diesen Warzenmitteln eine Rolle.

Ob entsprechende Arzneimittel in Ihrem individuellen Fall infrage kommen, gilt es mit dem behandelnden Arzt zu klären.

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