Ratgeber
Mein Kind hat Warzen: Tipps
Ruhe bewahren
Die gute Nachricht zuerst: Warzen sind gutartige Hautwucherungen und es besteht gerade bei Kindern die Möglichkeit, dass sie auch von selbst wieder verschwinden („Spontanremission“). Abwarten kann daher manchmal eine Option sein. Denn irgendwann hat das Immunsystem in der Regel die notwendigen Antikörper gebildet, um die eingedrungenen Warzenviren zu bekämpfen.
Der Nachteil dabei: Bis die Warze verschwindet, vergehen häufig mehrere Monate oder gar Jahre. Noch dazu sind Warzen ansteckend. Mitschüler und die Familie sind also während dieser Wartezeit akut gefährdet.
Mittel gegen Warzen bei Kindern
Wenn Warzen kosmetisch stören und Ihr Kind deshalb vielleicht sogar gehänselt wird, wenn Schmerzen bestehen (z. B. beim Gehen) und/oder wenn die Angst vor Ansteckung groß ist, kann es durchaus sinnvoll sein, Warzen bei Kindern zu entfernen.
Das Spektrum der Möglichkeiten zur Warzen-Entfernung reicht von Mitteln mit Säure zum „Aufweichen“ der Warze bis hin zur Vereisung (Kryotherapie). Die bei Kindern so häufigen Dellwarzen werden oft unter lokaler Betäubung chirurgisch entfernt (z. B. Ausdrücken mit einer Pinzette oder Abtragen mittels scharfem Löffel beim Arzt).
Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten und beachten Sie bei freiverkäuflichen Warzenmitteln immer die Altersbegrenzung.
Teilen? Besser nicht!
Normalerweise bringen wir unseren Kindern bei: Teilen ist vorbildlich und immer lobenswert. Anders sieht es aus, wenn Warzen im Spiel sind. Jetzt sollten Handtücher, Badetücher oder auch Badeschuhe nicht gemeinsam benutzt werden. Die Ansteckungsgefahr ist zu groß!
Grundsätzlich gilt: Handtücher sollten bei 60 Grad gewaschen werden, um den Erregern den Garaus zu machen.
Anfassen verboten!
Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es die Warze möglichst nicht berühren und vor allem nicht aufkratzen sollte. Herumdrücken ist ebenfalls tabu. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich die Warzenviren weiter auf der Haut verbreiten und so neue Warzen entstehen (Selbstansteckung). Das gilt gerade auch für die bei Kindern und Jugendlichen so häufigen Dellwarzen: Sie enthalten eine zentrale „Eindellung“, in der sich eine hochinfektiöse Flüssigkeit befindet. Bei Druck entleert sich diese Flüssigkeit – die Warzenviren breiten sich aus! Sollten die Hände mit dem Warzeninhalt in Kontakt gekommen sein, ist gründliches Händewaschen ein Muss.
Schwimm- und Sportunterricht: Ansteckung anderer vermeiden
Schwimmen mit Warzen? Vorsicht! Es handelt sich um eine ansteckende Virusinfektion. Ein wasserdichtes Pflaster ist jetzt das Mindeste. Bei den hochinfektiösen Dellwarzen raten viele Kinderärzte sogar, das Kind vom Schwimmunterricht zu befreien.
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob beim Sportunterricht das Tragen von langärmliger Kleidung oder von Badeschuhen (beim Duschen) ausreichend ist oder ob eine Befreiung vom Sportunterricht sinnvoller wäre.
Kindergarten und Schule können mit Warzen grundsätzlich besucht werden. Erzieher bzw. Lehrer sollten aber informiert werden, sodass notwendige Hygienemaßnahmen getroffen werden können.
Wann zum Arzt bei Warzen?
In bestimmten Fällen kann ein Hautarztbesuch bei Warzen sinnvoll sein. Wenn Sie sich zum Beispiel nicht sicher sind, ob es sich um eine Warze handelt, ist der Gang zum Arzt wichtig. Das gilt auch, wenn eine selbst eingeleitete Behandlung nicht den gewünschten Erfolg zeigt und die Warze nicht verschwindet. Ein Arztbesuch empfiehlt sich immer auch dann, wenn die Haut im Bereich der Warze gerötet oder gereizt ist oder wenn ein ausgedehnter Warzenbefall vorliegt.